Harrison Serif im Fokus
Die Harrison Serie ist eine gemeinsame Schrift von Jakob und Lisa: Eine moderne Slab Serif, kompetent und leger zugleich. Hier ein paar Details, die den TDC Gewinner auszeichnen.
Harrison Serif ist eine robuste und dennoch kontrastreiche Slab Serif, die Rationalität mit einem freundlichen Ton kombiniert. Die leicht gebogenen und teils stark betonten Serifen zeigen die sanfte Seite der Harrison Serif, die im Kontrast zur geradlinigen Struktur der fast schon eckigen Innenformen, den offenen Punzen und der starken Betonung der Horizontalen steht.
Harrison Serif wurde für das Lesen von Langschriften auf Bildschirmen und Benutzeroberflächen entwickelt, aber die raffinierten Details der Schrift kommen auch in hochauflösenden Medien und im Print-Bereich voll zur Geltung. Die fast mechanischen, vertikalen Strichenden, die offenen Formen und die zurückhaltenden Versalien sorgen in Kombination mit der großzügigen x-Höhe dafür, dass die Schrift auch auf dem Bildschirm gut lesbar ist.
Ein unkonventionelles Gestaltungselement zeigt sich darin, wie diese Schrift mit ihrer Serifenlosigkeit spielt. Entwickelt, um die Lesbarkeit zu verbessern und die Textfarbe zu optimieren, verleiht die gelegentliche Serifenlosigkeit der Harrison Serif eine besondere Note, die auch bei den Zahlen und den Währungssymbolen deutlich wird.
Die Harrison Serif ist mit ihrer breiten Palette an Strichstärken mehr als nur eine einfache Textschrift: Von der klaren Hairline bis zur tiefschwarzen Ultra Black ist die Auswahl der Schnitte in neun verschiedene Stile unterteilt und erfüllt damit alle Wünsche von Editorial Designer:innen.
Alle Schnitte basieren auf dem Konzept der Gewichtszunahme, das Adrian Frutiger mit seiner bahnbrechenden »Univers« entwickelt hat (siehe: Adrian Frutiger »Typefaces: The Complete Works« Seite 93). Dem folgend verfetten und lichten sich die Buchstaben und Formen der gesamten Familie auf rationale und systematische Weise.
Harrison ergründet Nuancen in der Italic. Sie liegt zwischen echten Kursiv- und schlichten Oblique-Schriften und reicht von verspielten und ausdrucksstarken Buchstaben bis hin zur Nüchternheit schlicht schräg gestellter Formen. Während die meisten Italics von einer Fülle an Diagonalen und ihrer Schrägstellung geprägt sind, betont Harrison auch hier die Horizontale. Selbst verspielte Zeichen, wie das kleine w, bringen eine rechteckige und horizontale Qualität in die lebendige und handschriftlich inspirierte Form.
Auf diese Weise schafft die Italic eine Balance aus Effizienz und Individualität, ohne dabei das Wesentliche aus den Augen zu verlieren: die Differenzierung zur Aufrechten bei gleichem Grauwert. Ob allein oder in Kombination mit der Aufrechten: Harrisons Kursive verleiht Charakter, bleibt dabei aber unauffällig.
Natürlich liefert Harrison alle OpenType-Funktionen, die für anspruchsvolle Typografie gebraucht werden: Neben einer Vielzahl von Ziffern gibt es Kapitälchen und die Alles-in-Kapitälchen-Funktion. Darüber hinaus bietet sie selbstverständlich auch eine breite Unterstützung lateinischer Sprachen und eine Reihe hilfreicher Pfeile und Symbole.
Harrison ist kein knalliger Superstar, wird sich aber über diverse Medien hinweg als raffiniertes und hilfreiches Werkzeug behaupten – immer dann, wenn eine moderne Serifenschrift gebraucht wird, die kompetent und leger zugleich ist.
Wie alle TypeMates-Schriften ist Harrison Serif für Print+Web, zum Einbetten und als Serverlizenz erhältlich. Außerdem können alle Stile kostenlos auf dem eigenen Desktop getestet werden: