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Inspiriert von finnischen Nummernschildern ist Piet eine verspielt konstruierte Schrift, die sich durch seltsame Ziffern und tiefe, abgerundete Ink-Traps auszeichnet. Bestehend aus Mono und Sans, wirkt Piet auf den ersten Blick bürokratisch, doch bei näherem Hinsehen zeigt sich das Nützliche mit dem Skurrilen verbunden, das Steife mit dem Lebendigen und die Kursiven mit der Zündung.
Piet ist weder schön noch raffiniert – aber unverwechselbar. Sein Stil ist praktisch und nahezu unzerstörbar. Mit klobigen Formen und kaum optischen Korrekturen, ist Piet funktional, visuell unausgewogen und schmal. Ohne Tempomat für seine allgegenwärtige Eigenwilligkeit verwandelt Piet seine "Einschränkungen" in pure Energie.
Piet beinhaltet zwei Schriften. Wenn die Mono zu steif wirkt, kann mit der Sans einen Gang höher geschaltet werden. Ausgehend von der Mono, wurde die Sans in ihren Proportionen verfeinert, mithilfe des Kernings getuned und mit weicheren Formen ausgestattet, um eine bessere Lesbarkeit zu erreichen.
Die Kursiven der Mono und der Sans könnten kaum unterschiedlicher sein. Während die kursiven Schnitte der Sans einfach nur gekippt sind, verlangt die Mono nach mehr. Die neuen weichen Formen – sogar in x, w und z – können sich in den fixen Breiten der Mono richtig austoben und verleihen ihr einen sanften Touch. Bei den gedrehten Formen fallen die Versalien ins Auge, denn ihr Festhalten an der Grundlinie führt zu einer rauen Spannung, die vor allem bei den Buchstaben E, L und Z deutlich wird.
Egal, ob Leitsystem für den Polarkreis, minimalistische Verpackung eines Naturjoghurts oder markdown-formatiere Dokumente – Piet fühlt sich in der Welt des Ungewöhnlichen zu Hause und steht mit einem Fluchtwagen parat, der sich vom Durchschnitt abhebt.
Die Piet Sans und Mono verfügen über je vier Schnitte. Dazu kommen ihre manchmal unkonventionell wirkenden Kursiven. Das Schriftpaar bietet alle OpenType-Features, die für anspruchsvolle Typografie benötigt werden: Mit tiefgestellten Ziffern, Brüchen, Tabellen- sowie proportionalen Ziffern, lokalisierten Formen und stilistischen Alternativen drückt Piet aufs Gaspedal und eröffnet eine ganze Welt an typografischen Möglichkeiten.
Ein Blick unter die Haube: Das SS02 von Piet Mono ersetzt Buchstaben mit nicht gestreckten Formen, um den attraktiven, unharmonischen Weißraum zu verstärken. Im Gegensatz dazu verleiht das SS02 der Piet Sans eher einen monospace Charakter mit mechanischen Serifen. Über Mono und Sans hinaus, setzt das SS03 mit aufrechten Kursivformen einen frischen, markanten Akzent. Im Werkzeugkasten des SS01 lässt sich außerdem das Alternative a finden!
- Design von
-
Nils Thomsen
2024 - Angaben
- 16 Schnitte mit 4 Gewichten plus passender Kursive – mehr als 550 Zeichen pro Font
- Formate
- OTF und TTF für Desktop und Apps, plus WOFF und WOFF2 für’s Web
- Tags
- SansRegularMonospaceHeadlinesBody TextInterfaceSignageLatinGeometricIndustrialVariable FontItalicsDuplexAlternates
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